Grabungsorte

Grabungsorte

Hier liegen Bibeln begraben:

Hier liegt eine Bibel begraben: 
Kassel, Documenta 15 

Die Documenta ist die bedeutendste Kunstausstellung der Welt für zeitgenössische Kunst (alle 5 Jahre für 100 Tage). 2022 kuratiert von der Künstlergruppe Ruangrupa, Indonesien. Vorwurf: Diese Documenta sei antisemitisch. - Die 15. begrabene Bibel für die documenta 15. Das Gründungsdokument ältester Art.

Begraben zum Leben.


Von der Weise, die Bibel zu gebrauchen

Wir können die Bibel nicht zerstören. Wir können sie ignorieren, missverstehen, beschweigen oder leugnen. Wir können sie einbalsamieren und begraben. Wir können sie an die Wand kleben, auf Holz nageln, durchbohren und kreuzigen. Nur zerstören können wir sie nicht.

Generationen haben mit ihr geatmet, sie belebt und beklebt und angemalt. Sie haben sie geliebt und gefürchtet. Die Bibel wurde übersetzt und vererbt, revidiert und zur Schau gestellt. Sie wurde inventarisiert und auf Altäre gelegt. Sie hat Menschen inspiriert und revolutioniert. Kein Zweifel: Sie ist ein Buch der Kirche.

Aus der Bibel wurde gelernt und gebetet. Auf sie wurde geschworen. Mit ihr wurde gestorben und gelitten. Sie wurde gekostet, gepredigt und verworfen. Sie wurde verschenkt, verkauft und zum Fraße vorgeworfen. Sie wurde unter Tränen verehrt. Und aus ihr flossen Frieden und Blut.

Jörg Schafmeyer

Orte begrabener Bibeln

Hier liegt eine Bibel begraben:
Wartburg, Eisenach 

Vor genau 500 Jahren, 1521, übersetzte Martin Luther hier auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche und machte die Bibel auf diese Weise dem Volk zugänglich. Der von Gutenberg erfundene Buchdruck führte zu den ersten gedruckten Bibelausgaben. 
Heute ist die Bibel das meist gedruckte Buch der Welt (ca. 2,5 Mrd.).




Hier liegt eine Bibel begraben:
Muna Dünsen, Harpstedt

Luftwaffen-Munitionsanstalt, Anfang der 1930ger Jahre als Bomben- und Granatenlager für die deutsche Luft-waffe gebaut. Ziel alliierter Luftangriffe, die Harpstedt zerstörten. In den 1980ger Jahren Lagerung amerikanischer Atom-sprengköpfe. Protestdemonstrationen der Friedensbewegung. Das Gelände ist heute öffentlich zugänglich. 
Hier liegt eine Bibel begraben:
einstiger Galgenort bei Stadt, Sulingen



Zwischen Stadt und Anstedt, östlich des Hofes Bokel, an der Ostseite der Heerstraße Bremen-Minden, stand einst ein Galgen. Der Gerichtsort war einer von zweien des Amtes Ehrenburg. Ein weiterer befand sich in Stocksdorf (Karten von 1694 und 1710).
Hier liegt eine Bibel begraben:
Aue bei Barenburg




Der Flusslauf wurde zwischen 1939 und 1945 begradigt durch Zwangsarbeiter. Heute wird das Areal gepflegt vom Unterhaltungsverband Große Aue. Angrenzende NABU-Urloge.

Hier liegt eine Bibel begraben:
Mörderbrücke zwischen Bassum und Harpstedt

Hier wurde 1834 der Postbote B.W. Thöle auf dem Weg von Harpstedt nach Bassum ermordet. Der 21-jährige Täter, H.G. Schröder, wurde gefasst und ein Jahr später in Harpstedt hingerichtet. Tod durch Enthauptung. Dies geschah zu Pfingsten, am Bürgerschützenfest und war die letzte Hinrichtung im Gebiet der heutigen Samtgemeinde Harpstedt.
Hier liegt eine Bibel begraben: Franzosenstein Kuppendorf, Gemeinde Kirchdorf



Hier errichteten Vermessungsoffiziere 1803, während der sog. Franzosenzeit, einen zwölf Meter hoher Turm, um die Kirchtürme und die Signaltürme der Umgebung zu vermessen. 
Hier liegt eine Bibel begraben:
Parkplatz Ranck, Zentrum Sulingen





Es ist ein belebter Parkplatz am Kaufhaus Ranck im Sulinger Zentrum direkt neben dem Froschbrunnen. Eine Gute Stube für Autofahrer und ein beliebter Ausgangspunkt für Einkäufe.
Hier liegt eine Bibel begraben:
Alter See, Tristach



Hier fischte im 15. Jahrhundert Maximilian I, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Jemand rief: "Petri Heil!" Quellgebiet für den Tristacher See.

Hier liegt eine Bibel begraben:
Pilgerweg Loccum-Volkenroda



1163 zogen 12 junge Mönche mit ihrem Abt Eckehard aus dem Zisterzienser-kloster Volkenroda  bis Loccum. Sie gründeten in Loccum ein neues Kloster. Heute ist die Strecke zwischen Loccum und Volkenroda über 300 km ein ausgewiesener Pilgerweg. 


Hier liegt eine Bibel begraben:
Kirchheimer Dreieck 



Der ehemalige Parkplatz am Motel Kirchheimer Dreieck ist einer meiner persönlichen "Lost Places". 





Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegen Bibeln begraben.

 

Die "Zonengrenze" trennte 1945 - 1990 Deutschland in DDR und BRD.

Sie steht für Stacheldrahtzäune, Mauer, Minen, Schießbefehl, Selbstschussanlagen.

327 Menschen wurden auf diese Weise bei dem Versuch, die DDR zu verlassen, umgebracht.



Hier liegt eine Bibel begraben:
Tarnewitz, Ostsee



Die Halbinsel liegt am östlichen Ende der Boltenhagener Bucht, Ostsee. Nahe der innerdeutschen Grenze war hier ab 1963 die „Grenzbrigade Küste“ stationiert. 
Vormals, zur Zeit des NS-Regimes diente die Halbinsel der Reichsluftwaffe als Erprobungsstelle von Flugzeugwaffen und Bordraketen.

Hier liegt eine Bibel begraben:
Marienborn, Sachsen-Anhalt 

Die DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn liegt an der Autobahn Hannover-Berlin und war der größte Kontrollpunkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen der DDR und der BRD. (1. 7. 1945 - 9. 11. 1990 ) Gleichzeitig ist Marienborn auch ein kleines Klosterdorf mit einer Heilquelle, daher "Marienborn". Als Marienheiligtum ist der Ort einer der ältesten Wallfahrtsorte Deutschlands. 


Hier liegt eine Bibel begraben:
Friedland 

Das Grenzdurchgangslager Friedland ist heute eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Nach 1945 wurden hier Hunderttausende vertriebene Deutsche und Heimkehrer aus der Kriegs-gefangenschaft empfangen. Das "Tor zur Freiheit". In den 1950ger Jahren kamen über 2 Millionen Spätaussiedler durch das  Grenzdurchgangslager. 1967 wurde  das  Heimkehrerdenkmal  errichtet. 


Hier liegt eine Bibel begraben:
Grenzort Point Alpha zwischen Rasdorf (Hessen) und Geisa (Thüringen) 

Am Point Alpha standen sich die Vorposten der NATO und des Warschauer Paktes bis 1990 direkt gegenüber. Hier am "Fulda Gap" erwartete die NATO im Ernstfall einen Angriff des Warschauer Paktes. Krieg und Frieden, ein biblischer Ort. 



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